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Was ist die Umsatzsteuer?

Was ist die Umsatzsteuer?

In Deutschland wird die Umsatzsteuer, eine umfassende Verbrauchsabgabe, mit einem Standardtarif von 19 % und einem reduzierten Umsatzsteuersatz von 7 % auf den Handel von Produkten und Dienstleistungen erhoben. Laut Umsatzsteuergesetz (UStG) sind Geschäfte verpflichtet, diese Steuer an das Finanzamt abzuführen und sie deutlich auf sämtlichen Rechnungen auszuweisen.

1. Definition von Umsatzsteuer

Die Umsatzsteuer ist eine indirekte Steuer, die in vielen Ländern auf den Verkauf von Waren und Dienstleistungen angewandt wird. Sie wird auf jede Produktions- und Vertriebsstufe erhoben, wodurch der Endverbraucher letztlich die Steuerlast trägt. Der Steuersatz variiert je nach Land und Produkttyp, und die Einnahmen fließen in den Staatshaushalt, was sie zu einer wesentlichen Einnahmequelle macht.

2. Was ist der Unterschied zwischen Umsatzsteuer, Mehrwertsteuer und Vorsteuer?

Was ist der Unterschied zwischen Umsatzsteuer, Mehrwertsteuer und Vorsteuer?

Unsplash: @ Mike Petrucci

Die Umsatzsteuer stellt eine Abgabe dar, die Unternehmer auf ihre Einnahmen entrichten müssen. Diese Steuer ist in der Regel gesondert auf den Rechnungen aufzuführen. Nach der Erstellung der Umsatzsteuervoranmeldung wird sie an das zuständige Finanzamt überwiesen.

Die Mehrwertsteuer wird umgangssprachlich als Sammelbezeichnung für Vorsteuer und Umsatzsteuer verwendet. Obwohl dieser Begriff im offiziellen Steuerrecht außer Gebrauch ist, findet er häufig noch auf Rechnungen oder Quittungen Verwendung, wo er meist als „MwSt“ abgekürzt wird.

Die Vorsteuer repräsentiert die Steuerbelastung, die ein Unternehmen beim Kauf von Produkten und Dienstleistungen – also im Rahmen seiner Aufwendungen – über die Rechnung entrichtet. Unternehmen, die zum Vorsteuerabzug berechtigt sind, bekommen die entrichtete Vorsteuer nach Einreichung ihrer Umsatzsteuervoranmeldung oder Umsatzsteuererklärung vom Finanzamt erstattet.

Vorsteuer und Umsatzsteuer repräsentieren unterschiedliche Perspektiven auf dieselbe Steuerart: Aus der Sicht des Einkäufers wird sie als Vorsteuer betrachtet, während sie aus der Sicht des Verkäufers als Umsatzsteuer gilt. Daher wird in Buchhaltungsunterlagen bei Ausgaben nach der Vorsteuer gefragt und bei Einnahmen nach der Umsatzsteuer. In beiden Fällen sind die Beträge zu vermerken, die auf der Rechnung als Umsatzsteuer oder Mehrwertsteuer deklariert sind.

3. Seit wann gibt es die Umsatzsteuer?

Seit ihrer Einführung in Deutschland im Jahr 1968 umfasst die Mehrwertsteuer zwei Tarife: einen Standard-Steuersatz, der anfänglich 10 % betrug, und einen ermäßigten Steuersatz von 5 %. Diese Sätze haben sich im Laufe der Zeit mehrfach erhöht. Der aktuelle Standard-Steuersatz von 19 % gilt in Deutschland seit dem 1. Januar 2007, während der ermäßigte Satz von 7 % bereits seit dem 1. Juli 1983 in Kraft ist – alles geregelt im Umsatzsteuergesetz (UStG).

4. Wie hoch ist der Umsatzsteuersatz aktuell?

Wie hoch ist der Umsatzsteuersatz aktuell?

Unsplash: @ Towfiqu Barbhuiya

In Deutschland liegt der reguläre Mehrwertsteuersatz bei 19 %, der auf jeden steuerbaren Nettoumsatz angewendet wird. Ein reduzierter Steuersatz von 7 % ist vorgesehen für den Grundbedarf wie Lebensmittel, medizinische Hilfsmittel, Bücher und Zeitungen. Die spezifischen Steuersätze sind im Umsatzsteuergesetz unter § 12 UStG verankert. Außerdem gibt es bestimmte Umsätze, die von der Umsatzsteuer befreit sind.

Praxisbeispiel: Berechnung der Umsatzsteuer

Angenommen, ein Bäckereibetrieb produziert ein Brot, das in der Herstellung 2 € kostet. Nach Kalkulation des Gewinns setzt der Bäcker den Nettoverkaufspreis auf 3 €. Darauf werden nach dem Umsatzsteuergesetz 19 % Umsatzsteuer erhoben, was 0,57 € entspricht. Der finale Verkaufspreis des Brotes beläuft sich daher auf 3,57 €.

5. Wer muss Umsatzsteuer zahlen?

Wer muss Umsatzsteuer zahlen?

Unsplash: @ David Clarke

Obwohl Unternehmen die Umsatzsteuer einnehmen, fungiert sie lediglich als sogenannter durchlaufender Posten, da diese Beträge letztlich an Dritte, wie andere Unternehmen oder Endverbraucher, weitergeleitet werden. Daher beeinflusst die Umsatzsteuer den Gewinn eines Unternehmens nicht direkt. Grundsätzlich ist jedes deutsche Unternehmen zur Abführung der Umsatzsteuer verpflichtet.

6. Wer muss keine Umsatzsteuer zahlen?

Kleinunternehmer, deren Jahresumsatz 22.000 € nicht übersteigt, können von der Verpflichtung, Umsatzsteuer an das Finanzamt zu entrichten, befreit werden. Die Option, als Kleinunternehmen eingestuft zu werden, erfordert jedoch eine sorgfältige Abwägung, da sie über einen Zeitraum von fünf Jahren bindend ist und in dieser Zeit der Umsatz die genannte Jahresgrenze von 22.000 € nicht überschreiten darf. Auch bestimmte steuerbefreite Berufsgruppen, wie Ärzte, sind von der Regelung ausgenommen.

Zu den Leistungen, die von der Umsatzsteuer ausgenommen sind, zählen unter anderem:

      • unterschiedliche Finanzgeschäfte
      • medizinische Behandlungen
      • Vermietung und Verpachtung von Immobilien
      • bestimmte Bildungsleistungen
      • Leistungen von Einrichtungen für die Betreuung Hilfsbedürftiger

Für diese genannten Dienstleistungen ist keine gesonderte Befreiung von der Umsatzsteuer notwendig. Allerdings kann das Finanzamt in bestimmten Fällen den Nachweis spezifischer Kriterien verlangen. Da die Befreiung von der Umsatzsteuer vom jeweiligen Einzelfall abhängt, wird eine professionelle Beratung empfohlen.

7. Was ist eine Umsatzsteuervoranmeldung?

Was ist eine Umsatzsteuervoranmeldung?

Unsplash: @ Eric Rothermel

Alle umsatzsteuerpflichtigen Unternehmen sind zur Einreichung einer Umsatzsteuervoranmeldung verpflichtet. Die im Rahmen der Umsatzsteuer fälligen Beträge sind normalerweise am Jahresende an das Finanzamt zu entrichten. Durch die Umsatzsteuervoranmeldung erfolgt jedoch eine Vorverlegung dieser Zahlungen an das Finanzamt, sodass sie entweder monatlich oder vierteljährlich als Vorauszahlungen auf die gesamte Umsatzsteuerschuld des Jahres geleistet werden.

Die Frequenz der Umsatzsteuervoranmeldung variiert: Existenzgründer müssen in den ersten zwei Jahren monatlich voranmelden. Danach hängt die Häufigkeit vom Umsatz ab: Bei einem Umsatz unter 1.000 € ist eine jährliche Voranmeldung ausreichend, zwischen 1.000 € und 7.500 € ist eine quartalsweise Abgabe erforderlich, und über 7.500 € bleibt die Voranmeldung monatlich bestehen.

Bei der Abrechnung der Umsatzsteuer wird die Differenz zwischen der Umsatzsteuer und der Vorsteuer vom Finanzamt ermittelt. Resultiert daraus ein Überschuss an Vorsteuer, erhalten Unternehmen eine Rückerstattung. Liegt hingegen die Umsatzsteuer höher, ist eine Nachzahlung fällig.

Vorteile der Umsatzsteuervoranmeldung

Vorteile fürs Finanzamt: Vorteile fürs Unternehmen:
Die vorzeitig eingenommenen Umsatzsteuerbeträge ermöglichen dem Staat, von den anfallenden Zinsen zu profitieren, anstatt dass diese Vorteile den Unternehmen zufallen. Durch die Verteilung der Steuerlast über das Jahr hinweg wird das Risiko von Zahlungsschwierigkeiten am Jahresende reduziert.
Durch die Umsatzsteuervoranmeldung minimiert das Finanzamt das Risiko von Zahlungsausfällen. Die regelmäßigen Vorauszahlungen erlauben eine präzisere finanzielle Vorausplanung und Budgetierung.

8. Fazit

Fazit: Expertise ist gefragt

Unsplash: @ Gabrielle Henderson

Die Umsatzsteuer, ein wesentlicher Bestandteil des deutschen Steuersystems, betrifft sowohl Käufer als auch Verkäufer und unterliegt vielfältigen Regelungen, von regulären und ermäßigten Sätzen bis hin zu spezifischen Befreiungen. Angesichts der Komplexität und der ständigen rechtlichen Veränderungen ist die Inanspruchnahme einer erfahrenen Steuerkanzlei für eine sachkundige Beratung und Verwaltung äußerst empfehlenswert. Gerne begleitet Sie die Steuerkanzlei Mauss in allen Steuerangelegenheiten zuverlässig und erfolgreich.

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