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Influencer und Steuern: Wann können welche Steuern anfallen?

Welche Steuern sollten Influencer beachten?

Midjourney: KI-generiert

Die sozialen Medien haben in den vergangenen Jahren nicht nur die Art und Weise verändert, wie wir kommunizieren, sondern auch neue Berufsfelder geschaffen. Influencer, Content Creator und Streamer verdienen ihr Einkommen durch Partnerschaften, Werbedeals und eigene Produkte. Doch mit wachsendem Erfolg wächst auch die Verantwortung gegenüber dem Finanzamt. In diesem Artikel erfahren Sie, welche steuerlichen Pflichten Influencer in Deutschland haben und wie Sie sich rechtlich absichern können.

Das Wichtigste in Kürze:

      • Welche Steuern können auf Influencer zukommen? Bei Tätigkeiten in dem Bereich können Einkommens-, Umsatz- und Gewerbesteuer anfallen.
      • Wann müssen Influencer Steuern zahlen? Influencer sind steuerpflichtig und unternehmerisch tätig, wenn sie selbstständig eine gewerbliche Tätigkeit ausüben, um Einnahmen zu erzielen und eine Gewinnerzielungsabsicht haben.
      • Sind Sachzuwendungen wie Gratisprodukte ebenfalls steuerpflichtig? Werbegeschenke und Sachzuwendungen – wie Waren, Dienstleistungen etc. – zählen ebenfalls als Einnahmen. Damit sind sie auch steuerpflichtig.

1. Haben Influencer steuerliche Pflichten?

Sind Influencer steuerpflichtig?

Midjourney: KI-generiert

Ja, Influencer haben steuerliche Pflichten, sobald sie Einnahmen aus ihrer Tätigkeit erzielen und eine Gewinnabsicht dahintersteht. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Einkünfte monetär sind oder aus anderen Zuwendungen bestehen. Sobald die Einnahmen eine gewisse Freibetragsgrenze überschreiten, müssen Influencer Steuern zahlen. Bei dieser Tätigkeit gelten dieselben Regelungen wie bei anderen Selbstständigen.

Unterschied zwischen freiberuflicher und gewerblicher Tätigkeit 

Ob ein Influencer als Freiberufler oder Gewerbetreibender eingestuft wird, hängt von der Art der Tätigkeit ab. Eine freiberufliche Tätigkeit liegt vor, wenn kreative, künstlerische oder journalistische Inhalte erstellt werden, etwa bei Blogs oder Videos mit hohem redaktionellem Wert. Influencer, die jedoch eine dauerhafte Gewinnabsicht haben, werden meist als Gewerbetreibende eingestuft. Dazu zählen Tätigkeiten wie: Werbeleistungen erbringen, Produkte vermarkten oder kommerziell handeln. Diese Einstufung hat steuerliche Konsequenzen: Gewerbetreibende müssen ein Gewerbe anmelden und ab einem bestimmten Gewinn Gewerbesteuer zahlen.

Wann müssen sich Influencer beim Finanzamt anmelden? 

Influencer müssen sich beim Finanzamt anmelden, sobald sie regelmäßige Einnahmen erzielen und eine gewinnorientierte Tätigkeit ausüben. Das gilt unabhängig davon, ob die Einnahmen aus Geld, Sachzuwendungen oder Dienstleistungen stammen. Die Anmeldung erfolgt durch den Fragebogen zur steuerlichen Erfassung, der innerhalb eines Monats nach Aufnahme der Tätigkeit beim Finanzamt eingereicht werden muss. Dabei wird auch entschieden, ob die Tätigkeit freiberuflich oder gewerblich eingestuft wird.

Wussten Sie bereits?

Gratisprodukte gelten steuerlich auch als Einnahmen.
Beziehen Influencer Gratisprodukte von Unternehmen als Sachzuwendungen, gelten diese als Einnahmen. Diese müssen dem Finanzamt gemeldet werden und sind steuerpflichtig.

2. Welche Steuern können bei Influencern anfallen?

Welche Steuerarten können für Influencer anfallen?

Midjourney: @ KI-generiert

Influencer müssen je nach Art und Umfang ihrer Tätigkeit verschiedene Steuern zahlen: Einkommenssteuer auf Gewinne, Umsatzsteuer bei Umsätzen über 22.000 € im Vorjahr und Gewerbesteuer ab einem Gewerbeertrag von 24.500 € jährlich. Auch Sachzuwendungen wie Gratisprodukte sind steuerpflichtig, da sie als geldwerter Vorteil zählen.

Die genaue steuerliche Einstufung hängt von der Tätigkeit ab, weshalb eine professionelle Beratung durch einen Steuerberater ratsam ist. Eine regelmäßige Steuererklärung stellt sicher, dass alle Abgaben korrekt erfasst werden. Kommt es doch zu Entwicklungen, die strafrechtliche Relevanz haben, berät Sie unsere Kanzlei für Steuerstrafrecht.

Steuerart Ab wann? Prozentsatz / Betrag
Einkommenssteuer Gewinn > 11.784 € (Grundfreibetrag 2024) Progressiv, max. 42 %
Umsatzsteuer Umsatz > 22.000 € im Vorjahr 7 % / 19 %
Gewerbesteuer Gewerbeertrag > 24.500 € Je nach Kommune

3. Ab wann gelten Influencer-Einnahmen als steuerpflichtig?

Alle Einnahmen, die über den steuerlichen Grundfreibetrag hinausgehen, sind steuerpflichtig. Auch kleinere Einnahmen wie Affiliate-Links oder Sponsoring sind steuerlich relevant und müssen in der Steuererklärung angegeben werden. Selbst Sachzuwendungen, wie Produkte oder Dienstleistungen, zählen zum Einkommen und sind entsprechend zu bewerten. Es ist entscheidend, frühzeitig eine klare Buchführung zu etablieren, um sämtliche Einnahmen korrekt auszuweisen.

Unterschied zwischen Umsatz und Gewinn 

Der Umsatz bezeichnet die gesamten Einnahmen, die Influencer durch ihre Tätigkeit erzielen, etwa aus Werbekooperationen oder Produktverkäufen – ohne Abzug von Kosten. Der Gewinn hingegen ist das, was nach Abzug aller Betriebsausgaben übrigbleibt. Dazu gehört z. B. Equipment, Reisekosten oder Softwarelizenzen. Influencer sollten Einnahmen und Ausgaben sorgfältig dokumentieren, um ihre Steuerpflichten korrekt zu erfüllen und unerwartete Nachzahlungen zu vermeiden.

Gut zu wissen:

Auch Affiliate-Links können steuerpflichtig sein
Auch kleine Einnahmen aus Affiliate-Links sind steuerpflichtig. Wer diese Einnahmen verschweigt, riskiert Nachzahlungen und Strafen vom Finanzamt. An dieser Stelle lohnt es sich, die Hilfe einer Steuerstrafrechtskanzlei in Anspruch zu nehmen, um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein.

4. Was sollten Influencer bei der Einkom­mens­steuer beachten?

Die Einkommenssteuer berechnet sich aus dem zu versteuernden Einkommen eines Influencers. Einnahmen wie Werbeerlöse, Sponsoring und Sachzuwendungen werden den Betriebsausgaben (z. B. Equipment, Reisekosten) gegenübergestellt, um den Gewinn zu ermitteln. Der Steuersatz ist progressiv und steigt mit dem Einkommen. Wichtige Belege sollten gut dokumentiert werden, um die steuerlichen Abzüge optimal zu nutzen. Eine professionelle Steuerberatung hilft dabei, alle relevanten Kosten geltend zu machen und die Steuerlast zu minimieren.

5. Wann fällt eine Gewerbesteuer bei Influencer-Tätigkeiten an?

Wann müssen Influencer Steuern auf ihr Gewerbe zahlen?

Pixabay: @ Markus Winkler

Gewerbesteuer wird fällig, wenn die Influencer-Tätigkeit als gewerblich eingestuft wird und der Gewerbeertrag (Gewinn minus Freibeträge) 24.500 € jährlich übersteigt. Die Gewerbesteuer wird von der zuständigen Kommune erhoben und variiert je nach Hebesatz. Freiberufliche Tätigkeiten, wie journalistische oder kreative Arbeit, sind davon ausgenommen. Das Finanzamt prüft individuell, ob die Tätigkeit als gewerblich eingestuft werden kann. Influencer sollten demnach frühzeitig die Art ihrer Tätigkeit abklären, um mögliche Nachzahlungen zu vermeiden.

6. Wie wird Umsatzsteuer für Influen­cer berechnet

Die Umsatzsteuer fällt bei Influencern an, sobald der Umsatz im Vorjahr die Grenze von 22.000 € übersteigt und im aktuellen Jahr wahrscheinlich 50.000 € übersteigen wird. Influencer können zwischen zwei Sätzen unterscheiden:

      • 7 % für kreative Tätigkeiten (z. B. Journalismus)
      • 19 % für klassische Werbeleistungen

Dabei beträgt die Umsatzsteuer in der Regel 19 %, kann jedoch bei bestimmten kreativen Tätigkeiten auf 7 % reduziert werden. Wichtig ist, dass Influencer regelmäßig Umsatzsteuervoranmeldungen abgeben und die Steuer an das Finanzamt abführen. Wer unterhalb der Umsatzgrenze von 22.000 € im Vorjahr und 50.000 € im aktuellen Jahr bleibt, kann die Kleinunternehmerregelung nutzen und ist von der Umsatzsteuer befreit. Dabei entfällt jedoch auch die Möglichkeit, die Vorsteuer für Betriebsausgaben geltend zu machen.

Kleinunternehmerregelung für Influencer: Vor- und Nachteile

Die Kleinunternehmerregelung bietet Influencern, deren Umsatz unter 22.000 € im Vorjahr bleibt, die Möglichkeit, von der Umsatzsteuerpflicht befreit zu werden.

Vorteile:

      • keine Umsatzsteuer auf Rechnungen
      • weniger bürokratischer Aufwand

Nachteile:

      • kein Vorsteuerabzug für Betriebsausgaben
      • mögliche Image-Einbußen bei Geschäftspartnern

Ob die Regelung sinnvoll ist, hängt von der individuellen Umsatz- und Ausgabensituation ab.

Wussten Sie schon?

Auch Smartphones können zu Betriebsausgaben zählen.
Viele Influencer vergessen, ihr Smartphone als Betriebsausgabe abzusetzen. Dabei kann dieses, bei überwiegender geschäftlicher Nutzung, steuerlich geltend gemacht werden. Hier zählt das Smartphone als Hilfsmittel, um etwa Videos und Fotos für die sozialen Netzwerke zu erstellen.

7. Steuern bei Influencern: Sind Sach­zuwendun­gen steuerpflichtig?

Müssen Influencer Steuern auf Geschenktes zahlen?

Unsplash: @ neom

Ja, Sachzuwendungen wie kostenlose Produkte, Reisen oder Dienstleistungen gelten als steuerpflichtige Einnahmen. Der geldwerte Vorteil wird anhand des Marktwerts berechnet und muss in der Steuererklärung angegeben werden. Beispiel: Ein Unternehmen sendet einem Influencer ein Smartphone im Wert von 800 € – dieser Betrag wird als Betriebseinnahme vermerkt. Es ist wichtig, Sachzuwendungen transparent zu dokumentieren und zu bewerten, um spätere Nachforderungen des Finanzamtes zu vermeiden.

Schon gewusst?

Influencer werden häufig als Gewerbetreibende eingestuft.
Influencer, die ihr Einkommen ausschließlich aus Social-Media-Plattformen beziehen, werden vom Finanzamt häufig als Gewerbetreibende eingestuft. Dies liegt daran, dass die Tätigkeit in der Regel gewinnorientiert ist und nicht als freiberuflich gilt. Sobald der jährliche Gewerbeertrag (Gewinn abzüglich der Freibeträge) 24.500 € überschreitet, fällt Gewerbesteuer an.

8. Betriebseinnahmen und Betriebs­ausgaben: Was zählt dazu?

Für Influencer zählen alle Einnahmen, die im Rahmen ihrer Tätigkeit erzielt werden, zu den Betriebseinnahmen. Dazu gehören:

      • Honorare aus Werbeposts oder Kooperationen,
      • Einnahmen aus Affiliate-Links und Plattformprogrammen,
      • Sachzuwendungen wie Produkte, Reisen oder Dienstleistungen (gemessen am Marktwert)

Betriebsausgaben sind alle Kosten, die zur Erzielung dieser Einnahmen notwendig sind. Typische Beispiele:

      • Kamera- und Computer-Equipment,
      • Lizenzkosten für Musik oder Software,
      • Reisekosten zu Events und Kooperationen,
      • Social-Media-Tools zur Planung und Analyse

Eine klare Abgrenzung und vollständige Dokumentation dieser Posten helfen, die Steuerlast zu mindern und unangenehme Nachfragen des Finanzamtes zu vermeiden.

9. Was kann Influencern helfen, ihre Einnahmen richtig zu dokumentieren?

Wie können steuerpflichtige Einnahmen einfach dokumentiert werden?

Unsplash: @ campaign creators

Eine präzise und regelmäßige Dokumentation der Einnahmen ist für Influencer essenziell, um eine korrekte Steuererklärung abzugeben und Nachzahlungen zu vermeiden. Hilfreich sind folgende Tools und Methoden: Diese Maßnahmen sparen Zeit, minimieren Fehler und sorgen für eine rechtssichere Dokumentation:

      • Buchhaltungssoftware: Diese kann helfen, Einnahmen und Ausgaben systematisch zu erfassen.
      • Elektronische Belegverwaltung: Digitale Belege erleichtern den Überblick und reduzieren Papierchaos.
      • Monatliche Überprüfungen: Regelmäßige Abgleiche zwischen Bankkonten und Einnahmen sorgen für Transparenz.
      • Trennung privater und geschäftlicher Konten: Ein separates Geschäftskonto hilft, den Überblick zu behalten.

10. Tipps zur Steuer­optimie­rung für Influencer-Tätigkeiten

Für Influencer gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Steuerlast zu senken und ihre Einnahmen effizient zu verwalten:

      • Betriebsausgaben nutzen: Kosten für Equipment, Reisen oder Software vollständig ansetzen, um den Gewinn zu mindern.
      • Vorsteuerabzug bei Umsatzsteuerpflicht: Umsatzsteuer auf Betriebsausgaben zurückholen.
      • GmbH oder UG prüfen: Bei hohen Gewinnen können Kapitalgesellschaften steuerliche Vorteile bringen.
      • Rücklagen bilden: Vorauszahlungen und unerwartete Steuernachforderungen lassen sich so leichter bewältigen.

11. Häufige Fehler bei der Steuer­erklärung von Influencern

Fehler bei der Steuererklärung sind nicht nur ärgerlich, sondern können zu Nachzahlungen und Strafen führen. Häufige Probleme sind:

      • Unvollständige Angaben: Einnahmen aus Affiliate-Links oder Sachzuwendungen werden oft vergessen.
      • Mangelhafte Belege: Fehlende oder ungültige Quittungen für Betriebsausgaben können zu Abzügen führen.
      • Falsche Umsatzsteuerberechnung: Besonders bei der Kleinunternehmerregelung kommt es oft zu Missverständnissen.
      • Verspätete Abgabe: Verpasste Fristen führen zu Säumniszuschlägen.

Durch eine klare Buchführung und regelmäßige Steuerberatung lassen sich diese Fehler vermeiden und die steuerliche Compliance sicherstellen. Kommt es doch zu rechtlichen Problemen, kann unsere erfahrene Kanzlei für Steuerstrafrecht weiterhelfen.

12. Fazit zu Influencer-Steuern: richtig dokumen­tieren und beraten lassen

Was hilft Influencern bei Steuer-Aspekten?

Midjourney: @ KI-generiert

Die steuerlichen Pflichten für Influencer sind vielfältig, lassen sich jedoch mit guter Planung und professioneller Unterstützung machbar umsetzen. Ob Einkommen-, Umsatz- oder Gewerbesteuer anfallen – Transparenz, Ordnung und Dokumentation sind die Schlüssel zu einem reibungslosen Umgang mit dem Finanzamt. Nutzen Sie die Möglichkeit, frühzeitig einen Steuerberater und eine erfahrene Anwaltskanzlei für Steuerstrafrecht hinzuzuziehen, um rechtliche Risiken zu vermeiden und Ihre Einnahmen optimal zu verwalten.

Sie haben weitere Fragen zur Steuerpflicht bei Influencern?

Sie sehen sich mit dem Verdacht der Steuerhinterziehung oder mit Strafen des Finanzamtes konfrontiert? Dann lassen Sie gleich von unseren Steuerberatern unterstützen. Nehmen Sie jetzt Kontakt auf!